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Der Hund in unserer Gesellschaft (5)

Die weitere Entwicklung des Hundes

Die weitere Entwicklung des Hundes nach der 16. Lebenswoche nimmt einen Verlauf, der prinzipiell die folgenden allgemeinen Merkmale umfaßt, aber je nach Rasse zeitlich unterschiedlich sein kann. So erreichen kleinwüchsige Hunde die nachgenannten Entwicklungen zeitlich etwas früher, als großrahmige Hunde:

4.-6. Lebensmonat
Unsicherheitsphase infolge hormoneller Entwicklung (Übergang zur Geschlechtsreife) trotz vorhergehender Sicherheit.

7.-10. Lebensmonat
Stabilisierung des früheren Zustands, zunehmende Sicherheit: Frech, dreist, widerspenstig, unfolgsam.

Ab ca.12. Lebensmonat
Unsicherheitsphase (für die Hündin bis ca. 16. Lebensmonat, für den Rüden bis ca. 18. bis 24. Lebensmonat).

Ab 18. Lebensmonat (Hündin) bzw. ab 23.-24. Lebensmonat (Rüde): Sprunghaft zunehmende Sicherheit. Hohe Qualität der Ausbildung, beste Ausbildungsphase, Spezialausbildung.


Wesen des Hundes

Die bereits vorher genannten und dort auf die Entwicklung des Menschen bezogenen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Erziehung (sprich: Persönlichkeitsbildung), nämlich (genetische) Veranlagung und günstige Umwelteinflüsse könnten als vorweggenommenes Ergebnis moderner Tierverhaltensbiologie bezeichnet werden: Das Persönlichkeitsbild des Hundes spiegelt sich in seinem Wesen wider. An der Wesensbildung des Hundes haben sowohl seine artspezifischen und genetischen Veranlagungen als auch die Umwelteinflüsse Anteil. Die Frage nach dem prozentualen Anteil beider Einflüsse ist müßig, da er ohnehin nicht meßbar ist und Wesen sich in der Praxis immer als Ganzes darstellt.
Allerdings setzt ein gutes Wesen auch entsprechende Veranlagungen voraus, wie bereits an früherer Stelle mehrfach betont wurde. Im Sinne der Tierverhaltensforschung herrscht Einmütigkeit darüber, daß die jeweiligen artspezifischen Prägungsphasen von so nachhaltigem Einfluß auf das Individuum sind, daß man sie von den angeborenen Fähigkeiten nicht mehr unterscheiden kann.
Daraus folgt als wichtigste Konsequenz, daß der Mensch durch die Einflußnahme in der Prägungsphase, also insbesondere in der 4.-16. Lebenswoche des Welpen, maßgeblichen Anteil an der Wesensbildung des Hundes hat. Spätestens dann und in dem Maße, wie uns diese Tatsache bewußt wird, erkennen wir die Verantwortung gegenüber dem Lebewesen Hund. Diese Verantwortung erhält einen zusätzlichen Stellenwert dadurch, daß wir überdies durch Zuchtwahl Einfluß auf das genetische Programm des Hundes nehmen.
Die Frage, ob zukünftig durch Genmanipulation ein vollständiger Eingriff in das genetische Programm noch mehr Einfluß des Menschen ermöglicht, wird nach derzeitiger Einschätzung eher durch wirtschaftliche Interessen als durch ethische Grenzen bestimmt.


Welpenschule - Wesensförderung des Welpen

Ziel der bisherigen Ausführungen war es, die altersabhängige biologische Entwicklung und die Einflußgrößen für die Wesensentwicklung des Hundes aufzuzeigen. Dabei wurden die folgenden wichtigen Erkenntnisse herausgestellt:
• Die für die Wesensentwicklung wichtigste Zeit dauert von der 4. bis zur 16. Lebenswoche des Welpen.
• Die äußeren Einflüsse während der Prägungsphase sind zusammen mit den genetischen Anlagen des Hundes für sein Wesen von grundlegender Bedeutung; sie prägen sich dem Hund für die Dauer seines Lebens so fest ein, als seien sie Erbgut.
• Der Welpe durchläuft diese Prägungsphase nur ein einziges Mal in seinem Leben. Alles, was in dieser Zeit im Sinne der Wesensentwicklung und Wesensförderung versäumt worden ist, läßt sich nicht mehr nachholen.

Auf der Basis dieser Fakten und unter Hinweis auf die vorhergehenden Ausführungen kann das, was unter Welpenschule zu verstehen ist, jetzt mit hinreichendem Anspruch, wie folgt, beschrieben werden:
Aufgabe und Ziel der Welpenschule ist es, Welpenbesitzern die Bedeutung der Prägungsphase des Welpen zu vermitteln und ihnen fundierte Anleitungen zu geben, wie diese Prägungsphase optimal genutzt werden kann, und ihnen die theoretischen und vor allem praktischen Möglichkeiten zur Schaffung eines geeigneten Milieus zur optimalen individuellen Wesensentwicklung des Welpen zu bieten.
In diesem Bemühen nimmt das Spiel wegen seiner integralen (d.h. alle Veranlagungen umfassenden) Funktion eine zentrale Rolle ein.
• Spiel ist die Basis jeder Hundeerziehung und -ausbildung.


Spiel - Basis der Sozialisierung und Erziehung des Welpen

Der Spieltrieb des Hundes ist Teil seiner Wesensveranlagungen, die Gegenstand eines anderen Abschnitts sind. Das gilt besonders für Welpen; sie spielen mit ihrem eigenen Körper, mit Gegenständen aller Art, mit anderen Welpen (innerartliches Spiel), anderen Tieren und natürlich mit dem Menschen (außerartliche Spiele).
Im Spiel erfahren sie nicht nur sich selbst, sondern ihre Umgebung, ihre Artgenossen, kurzum ihren gesamten Lebensbereich.


Außerartliches Spiel - Spiel zwischen Hundeführer und Hund

Worin liegt das Besondere im Spiel zwischen Hundeführer und Hund? Der Hund folgt seinem instinktbedingten Spieltrieb. Er weiß nicht um sein Spielverhalten; vielmehr darf man davon ausgehen, daß es sich um einen angeborenen Verhaltensmechanismus handelt, der sich in geordneten Bewegungsabläufen (den Erbkoordinationen) zeigt, und der durch bestimmte Reize (über einen Auslösemechanismus AM) ausgelöst wird.
Die Koordination dieser Bewegungsabläufe erfolgt im Zentralnervensystem (ZNS), wo sie gespeichert und wieder abgerufen werden kann.
Dieser Speicherung liegen, wie zahlreiche Versuche zeigen, (wenigstens) zwei unterschiedliche Mechanismen zugrunde:
• Das Kurzzeitgedächtnis. Dieses scheint bisherigen Ergebnissen zufolge auf elektrischen Schwingkreisen im Zentralnervensystem (ZNS) zu beruhen. Es speichert Informationen für relativ kurze Dauer. Deshalb müssen Lernprozesse, die über diesen Mechanismus gespeichert werden, im Verlaufe der Zeit mehr oder weniger oft wiederholt werden. Dies gilt für alle Arten von Lernvorgängen.
• Das Langzeitgedächtnis. Dieses führt man darauf zurück, daß Informationen durch chemische Verknüpfung von Molekülen im Gehirn verankert werden (chemische Verknüpfung von Proteinmolekülen). Diese Speicherung erfolgt besonders in der Präge- und Junghundzeit.
Dieser Hinweis auf die Biologie des Gedächtnisses sei hier gemacht, um die Langzeitwirkung der in der Prägephase erworbenen Gedächtnisleistungen noch einmal herauszustellen. Zumindest hilft diese Vorstellung auch zu einer Erklärung dafür, daß in der Prägezeit aufgenommene Informationen zu einem späteren Zeitpunkt miteinander verknüpft werden können, so daß aus einzelnen Handlungen schließlich Handlungsketten werden, in denen einzelne Gedächtnisleistungen fast beliebig miteinander verknüpft werden können.
Diese Vorstellung liegt auch den Lernprinzipien zugrunde, die in der Welpenschule vertreten werden. Demnach ist es wichtig, daß der Welpe möglichst vielen, aber übergeordneten Reizen ausgesetzt wird, damit eine breite Basis für spätere (Ausbildungs-)Schwerpunkte gelegt werden kann, die dann in ihren grundlegenden Zügen bereits durch Prägung im Langzeitgedächtnis fest verankert ist.
Wie die bereits zitierten Untersuchungen von Scott und Fuller und eigene Erfahrungen zeigen, vermag ein im Welpenalter gezielt geförderter Hund zu einer vergleichsweise höheren Gedächtnisleistung zu gelangen als ein weniger gut geförderter Hund.
Aus den vorgenannten Tatsachen kann großer Nutzen für die Erziehung und spätere Ausbildung des Hundes gezogen werden. In dem Maße, wie der Hundeführer in der Lage ist, die Fähigkeiten seines Welpen zu wecken und zu fördern, trägt er selbst zur Wesensbildung und Ausbildungsfähigkeit seines Hundes bei.
Hierzu kann er sich nur des Spieles bedienen; nur das Spiel öffnet dem Menschen den Weg zum Inneren, zur Seele des Welpen und zu dessen Lernverhalten; über das Spiel schlägt er die Brücke zur Psyche des Hundes.
Im Einklang hiermit stehen die Erfahrungen aus der Spezialausbildung von Hunden z.B. zum Blindenführhund, Rettungshund, Suchhund aber auch von sportlich zuverlässigen und ausdauernden Hunden.

Es gilt der Grundsatz:
• Die für ausgeprägte und überdurchschnittliche Leistungen des Hundes nötigen Grundlagen werden spielerisch in seiner sensiblen Prägezeit gelegt.
Wie lernt man, ein guter Rudelführer zu werden?
Antwort:
Einfach dadurch, daß man sich so dem Hund gegenüber verhält, wie es das Alpha-Tier tun würde, wenn es seine Rolle als Leittier wahrnimmt: Kurze, energische, für den Hund unmißverständliche Aktionen.
Diese Kurzfassung ist ebenso weitreichend wie nichtssagend. Weitreichend in dem Sinne, als sie alles das meint, was hundeartiges Erziehen, Ausbilden, Loben, Tadeln, Bestärkung von Handlungen ebenso wie Hemmen von Aktionen ist. Nichtssagend in dem Sinne, als sie uns keine praktischen Hinweise liefert, die uns helfen, als Menschen mit völlig andersartiger physischer und psychischer Struktur und mit z.T. unterschiedlicher Sinneswahrnehmung vergleichsweise zum Hund dennoch im hundeartigen Sinne Rudelführer zu sein.
Es kann nicht genug betont werden, daß das Sozialverhaltens des Hundes, nämlich im Rudel zu leben, Voraussetzung für die Domestizierung des Wildhundes gewesen ist.
Nur deswegen, und wegen der besonderen und bereits genügend behandelten Konsequenzen, die sich aus dem Rudelverhalten herleiten, war es möglich, die hervorstechenden Eigenschaften des Hundes in den Dienst des Menschen zu stellen. Hierzu ist es erforderlich, das Rudelverhalten so zu kanalisieren, daß der Hund die menschliche Familie als Rudel anerkennt, und daß der Hund die unterste Rangstufe im "Rudel Familie" einnimmt.
Dieses Einordnen des Hundes in seine Rangordnung sollte aber so vonstatten gehen, daß er dennoch ein starkes, selbstbewußtes und wesenssicheres Individuum bleibt nach dem Motto: Mein Hund ist der beste Hund. Nur, wenn wir in der Lage sind, dem Hund dieses Gefühl der Vollwertigkeit auf seiner, wenn auch eindeutig niedrigsten Rangstufe gegenüber jedem Familienmitglied zu vermitteln, wird er bereitwillig seine Fähigkeiten in den Dienst des "ganzen Rudels", also der Familie stellen. Wie schaffen wir das?


Förderung des Sozialverhaltens des Hundes

Eine der wichtigsten Aufgaben, die in der Prägezeit erfüllt werden muß, ist die Sozialisierung des Welpen in Hinblick auf den ihm artfremden Menschen, dessen Lebensraum und dessen Lebensgewohnheiten (außerartliche Sozialisierung). Diese außerartliche Sozialisierung bezieht sich aber nicht nur auf den Menschen, sondern auch auf andere Tiere. So muß der Welpe gegebenenfalls auch den Umgang mit anderen Haustieren wie Katze, Pferd, Kuh, Federvieh usw. kennenlernen.
Dabei besteht die Gefahr einer Fehlprägung, d.h. die eigentlichen und am Hund geschätzten Wesensmerkmale wie Beutetrieb, Wehr- und Verteidigungsbereitschaft, Entfaltung besonderer natürlicher Veranlagungen wie Schnelligkeit und Wendigkeit, aber auch Sexualverhalten und vieles mehr könnten verkümmern oder fehlgeleitet, d.h. auf ihn artfremde Wesen geprägt werden, wenn nur außerartliche Prägung stattfinden würde. Solcher Art Fehlentwicklungen entgeht der Welpe, wenn ihm ausreichend Möglichkeit zum Umgang mit seinen Art- und Altersgenossen geboten wird (innerartliche Sozialisierung).
Beides, innerartliches und außerartliches Sozialverhalten muß gezielt gefördert werden.
Hierbei kommt der Förderung des innerartlichen Sozialverhaltens für die arteigene Entwicklung eine wichtige Rolle zu.


Welpenspiele

Nach der Übernahme des Welpen durch den neuen Besitzer wird sein natürliches Spielbedürfnis mit Artgenossen abrupt unterbrochen. Wenn ihm in der Prägungsphase nicht die Möglichkeit geboten wird, hinreichend mit Artgenossen in Kontakt zu bleiben, führt das zum Abbruch wichtiger Entwicklungsprozesse. Fehlt z.B. der ungezwungene Umgang mit anderen Hunden, dann kann das innerartliche Sozialverhalten empfindliche Störungen davontragen. Hierzu einige Beispiele:
• Der Verlust an innerartlichem Kontakt führt zum Rückgang der Verständigungsmöglichkeit und der Verständigungsbereitschaft mit dem artgleichen Wesen. Fehlverhalten anderen Artgenossen gegenüber ist die Folge.
• Die Motorik und somit der natürliche Bewegungsablauf mit der damit einhergehenden Kräftigung aller Körperpartien wird eingeschränkt.
• Die für die gesunde Entwicklung unentbehrlichen Wesensmerkmale, nämlich Beute-, Wehr-, Aggressions- und Meideverhalten können nur mittels innerartlicher Spiele in ausgewogener Weise trainiert werden.
Dort, wo der Welpe noch in Kontakt zu einem wesensstarken erwachsenen Hund bleibt (am besten zu einem erwachsenen Rüden), übernimmt dieser in der Regel die Aufgaben des innerartlichen Sozial- und Spielpartners.
Wegen der überragenden Bedeutung des Welpenspiels ist diesem in unseren Schriften ein gesonderter praktischer Teil gewidmet.
An dieser Stelle müssen allerdings folgende kritische Anmerkungen gemacht werden: Die oftmals unter sehr laienhaften Bedingungen durchgeführten sog. Welpenspiele stellen keine günstige Basis für die Entwicklung von Welpen dar. Allein die Tatsache, daß bei solchen „Welpenspielen“ Hunde praktisch jeden Alters zugelassen werden, verhindert die optimale Entfaltung der Welpen.


Anpassung zwischen Hundeführer und Welpe

Seine erste Unsicherheitsphase durchlebt der Welpe mit Beginn der 8. bis etwa zum Ende der 9. Lebenswoche. In der Regel fällt diese Zeit mit dem Übergang des Welpen vom Züchter zum Besitzer zusammen, so daß die entwicklungsbedingte Unsicherheit als solche nicht erkannt wird, sondern als umstellungsbedingt angesehen wird, eine Meinung, die sicherlich nicht ganz falsch ist, da der Welpe mit dem Besitzerwechsel auch in ein neues Milieu gelangt.
Wohlmeinende Besitzer wenden dem Welpen in dieser Eingewöhnungzeit seines neuen Zuhause sehr viel Liebe und Beachtung zu. Das ist gut so, denn so festigt sich die Prägung auf den Menschen, dessen Lebensraum und dessen Gewohnheiten. Anpassung an das neue Milieu ist für den Welpen das Gebot der Stunde.
Aber auch der Besitzer muß sich anpassen. Wohl dem Welpen, dessen Besitzer sich mit den Entwicklungsphasen des Hundes vertraut gemacht hat! Ein solcher Hundeführer wird seinem Welpen alle Möglichkeiten bieten, mit der neuen Umgebung vertraut zu werden. Der Welpe hat genügend damit zu tun, sich nicht nur auf die Umgebung, sondern und vor allem auf seinen, ihm von Natur aus wesensfremden Rudelführer einzustellen. Es wäre außerordentlich wünschenswert, wenn Züchter ihre zukünftigen Welpenbesitzer mit der Rolle des Rudelführers vertraut machen würden noch lange bevor der Welpe in ihren Besitz übergeht. Dies gilt besonders dann, wenn aus dem (noch niedlichen) Welpen einmal ein selbstbewußter wesensstarker Hund hervorgehen soll.
Je intensiver der Welpenbesitzer die erste Unsicherheitsphase nutzt, sich mit seinem neuen Mitbewohner vertraut zu machen und ihm das gemeinsame Heim zu zeigen, desto sicherer wird dieser einmal Heim und seine Bewohner bewachen und beschützen.
Die bei unerfahrenen Welpenbesitzern oft zu machende Beobachtung, den Welpen bereits in dieser Phase zu Spaziergängen und längeren Ausflügen zu veranlassen, geht oftmals auf mangelhafte oder gar falsche Aufklärung durch den Züchter zurück.
Fachgerechten Rat kann aber nur derjenige geben, der selbst sachkundig ist. Hier, so scheint es, wird von den Rassezuchtverbänden aber viel zu wenig Erziehungstätigkeit am Züchter geleistet. Die derzeitigen wesentlichen und bei zahlreichen Rassezuchtverbänden festgeschriebenen Zuchtbestimmungen beschränken sich im allgemeinen auf die Beachtung der genetischen Voraussetzungen der zu paarenden Hunde; ob die ambitionierten Züchter die züchterischen Voraussetzungen bieten (Sachkenntnis, geeignetes Milieu, Einsatzbereitschaft zur Förderung der Welpen, sachkundige Beratung der späteren Welpenbesitzer u.a.) steht kaum zur Diskussion.
In Abwandlung des biblischen Wortes vom guten Samen und dem guten Acker darf man sagen: Ein guter Welpe gedeiht nur in einem guten Milieu.
Ungeachtet des Zweckes, für den der Welpenkäufer seinen Welpen erworben hat, kann nur dann eine enge Bindung und Beziehung zwischen beiden entstehen, wenn dafür die Wurzeln im gemeinsamem Spiel gewachsen sind. Gemeinsames und vor allem artgerechtes Spielen zwischen Mensch und Hund muß aber wegen der biologischen Andersartigkeit beider Spezies erlernt werden. In diesem Prozeß müssen beide, Mensch und Hund lernen, sich einander anzupassen. Es ist unmöglich, daß der Mensch den innerartlichen Spielgefährten Hund voll ersetzen kann, und dennoch hat er als das mit dem höheren Intellekt ausgestattete Wesen die Fähigkeit, den Hund spielerisch in allen hundlichen Wesenszügen zu fordern und zu fördern. Insofern kommt dem Hundeführer bereits in der Erfindung artgerechter Spiele eine echte Führungsrolle zu. Je besser er diese Rolle spielen kann, desto enger und vertrauensvoller wird sich die Bindung zwischen ihm und seinem Hund entwickeln.
Es bedarf eigener Erörterungen, welche Spiele den Welpen im erwünschten Sinne fördern, und wie solche Spiele aufgebaut sein sollten.

Autor: Prof Dr. A. Saus
 

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